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Presseecho Kölnische Rundschau 21.3.2018:
„FAKE NEWS UNLIMITED“, unter diesem Titel fand Samstagabend eine
multimediale wie dokumentarische Theateraufführung mit Live-Musik in der
Aula des Berufskollegs Eifel in Kall vor aufmerksamem wie begeistertem
Publikum statt. Entwickelt und aufgeführt vom Theaterkurs am
Wirtschaftsgymnasium in Kooperation mit der Schulband des Berufskollegs.
Krieg / Terror / Migration – ein Thema das unter die Haut ging und mit ganz
unterschiedlichen theatralen Mitteln von den 22 Schüler-Schauspielern, -
Bühnentechnikern und - Musikern unter der Leitung des Regisseurs Norbert
Heckelei und der Bandleader Eduardo Blumenstock und Sebastian Schaber
anschaulich wie klangintensiv in Szene gesetzt wurde.
Als
Zuschauer bekam man einen eindrucksvollen Einblick in ganz verschiedene
Perspektiven auf diese gewaltigen und brandaktuellen Themen wie Krieg,
Terror und Flucht: Man schaute in die „guten Stuben“ der Mächtigen dieser
Welt, also z.B. ins Oval Office in Washington wie ins Kanzleramt in Berlin,
aber vor allem auch auf den Abendbrottisch einer „ganz normalen deutschen“
Familie, in die dörfliche „Idylle“ Afghanistans wie in ein Fischerdörfchen
Nordwestafrikas, man erlebte allerdings auch eindrucksvolle wie dramatische
Szenen mit erschreckenden Bildern an den Grenzen Europas wie Mellile
(spanische Enklave in Nordmarokko), den Wüsten Afrikas oder eine live
gefilmte lebensgefährliche Überfahrt übers Mittelmeer, bei der es auch zur
Katastrophe kam, die für die Handlung des Stückes eine wichtige Rolle
spielte.
Roter Faden war der Werdegang eines (fiktiven) ehemaligen Schülers des
Wirtschaftsgymnasiums, der sein Abitur nicht schaffte, Soldat an den Grenzen
Europas wurde, seine Schwester bei dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in
Berlin verlor, den Job bei der Bundeswehr kündigte, einen Traum hatte und
sich fortan auf etwas andere Art für dieses global drängende Thema
engagieren will.
Fazit: Langanhaltender Applaus und viele ältere Zuschauer die meinten, die
Aufführung sei sehr gelungen und rege sie zum Nachdenken über genau diese
Probleme an. Weiter so! Man darf auf die weiteren Produktionen gespannt
sein.
Fotos und Video/Filmcollagen bildeten neben den Requisiten oft das
Bühnenbild, der Sound kam selbstverständlich meistens live von den
textsicheren Laienschauspielern, manchmal aus vorproduzierten Audioaufnahmen
oder Musikkonserven, dann aber vor allem auch aus den packend und
eindrucksvoll bis hin zu Gitarrensoli live gespielten Songs der Schulband,
die ebenfalls mehrfach Szenenapplaus erhielt.
Die Zuschauer, oder besser: wir alle, wurden allerdings zwischendurch von
der überragend textsicheren und lebendig spielenden „Närrin“ und den beiden
„Suchenden“ im Epilog mit durchaus provokativen und drängenden Fragen
konfrontiert. Da unser Lebensstil inklusive „Konsumwahn“ nicht zuletzt viele
Ressourcenkriege und auch einen großen Teil der Probleme im Nahen Osten und
Afrika provoziere (Zitat: Wir leben über die Verhältnisse der Anderen…) - so
der Autor und Regisseur des Bühnenstücks - sah man sich als Zuschauer gegen
Ende vor allem auch auf sich selbst zurückgeworfen und konnte sich als Teil
des Problems erkennen. Trotz vieler bohrender Fragen der Akteure auf der
Bühne gab es zum Abschluss ausdrücklich keine billigen Antworten,
stattdessen keimte Hoffnung und Zuversicht auf, dass auf Dauer doch noch
menschliche Lösungen möglich wären…
das eigene leben
in bewegung
zu gestalten